Weissteiner Zwölfte mit neuem Rekord

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Als eine der ganz wenigen Mittel- und Langstrecklerinnen der WM kehrt Silvia Weissteiner mit einer neuen persönlichen Bestmarke aus Osaka zurück. Die Sterzingerin wurde im 5000-m-Finale ausgezeichnete Zwölfte und stellte dabei einen neuen Südtiroler Landesrekord auf.

 

Silvia Weissteiner  war im WM-Finale viertbeste Europäerin. Nur drei Tage nach den Strapazen des Vorlaufes verbesserte die 28-Jährige aus Gasteig ihre persönliche Bestzeit auf 15.11,81.

Weissteiner war die einzige im Team der „Azzurri“, die in einem Laufbewerb das Finale erreicht hat. Im Vorlauf am Mittwoch hatte die 28-Jährige Ausnahmeathletin des SV Sterzing ihre persönliche Bestzeit nur knapp verpasst. Drei Tage später hat sie sie in 15.11,81 (bisher 15.14,11) klar unterboten. Weissteiner hatte die schwächste Bestzeit aller 15 Finalistinnen vorzuweisen. Im Endlauf ließ sie unter anderem die europäische Jahresbeste Jessica Augusto aus Portugal sowie die Europacupsiegerin (Super League) Wolha Krautsowa aus Weißrussland hinter sich. Damit war sie viertbeste Europäerin, wenn man die gebürtige Äthiopierin Elvan Abeylegesse (Türkei) dazuzählt.

Die Weltrekordhalterin Meseret Defar aus Äthiopien sicherte sich erwartungsgemäß in 14.57,91 die Goldmedaille. Prisca Jepleting Cherono (früher Ngetich), Zweite beim vergangenen Bozner Silvesterlauf BOCLASSIC, sicherte sich die Bronzemedaille. Mehr als 3000 m lang lief Weissteiner am Ende des Feldes. 1400 m vor dem Ziel hatte sie sich auf den zwölften Platz vorgearbeitet, den sie bis ins Ziel verteidigen konnte.

Wie hoch die Leistung von Weissteiner einzuschätzen ist, macht folgender Vergleich deutlich. Im Vorjahr war sie bei der Europameisterschaft über 10.000 m 14. Trotz afrikanischer Dominanz auf den Mittelstrecken erreichte sie jetzt bei der WM über 5000 m den 12. Rang. In den vergangenen beiden Jahren hat sie Trainer Ruggero Grassi bei den wichtigsten Wettkämpfen immer punktgenau in Topform gebracht.

„Ich habe wirklich alles gegeben und bin mit dem 12. Platz hochzufrieden. Das war für mich auch eine Bestätigung, dass ich in drei Tagen zwei schwere Rennen bestreiten kann und dabei sogar noch meine Bestzeit verbessert habe. Das war eine fantastische und sehr anstrengende Saison für mich. Am 12. September habe ich noch einen 3000-m-Lauf in Rovereto geplant, dann werde ich eine Pause machen“, sage Weissteiner nach dem Rennen.

„Silvia hat alle Erwatungen übertroffen und Europas Jahresbeste erneut bezwungen. Heute hat sie gezeigt, dass sie vielleicht schon in naher Zukunft die 15-Minuten-Grenze angreifen kann“, freute sich Grassi über die Leistung seines Schützlings. Irgendwann könnte Weissteiner dann auf den Marathon überwechseln, denn laut Verbandstrainern hätte sie die besten Voraussetzungen dazu. Vorher möchte der 46 kg leichte „Lauffloh“ allerdings noch seinen Erfolgshunger auf der Bahn stillen. Im nächsten Jahr stehen die Hallen-Weltmeisterschaft und die Olympischen Spiele 2008 in Peking auf dem Programm.