Nach 4 Jahren konnte die traditionelle Jahresfeier der Südtiroler Leichtathleten heuer endlich wieder durchgeführt werden. Als Schauplatz für die stimmungsvolle Feier wählte man das Raiffeisenhaus in Bozen. Fidal-Chef Bruno Cappello blickte in seiner Rede auf die vergangenen 2 Jahre zurück und ehrte anschließend die erfolgreichsten Athleten der Jahre 2021 und 2022. Im Bild von links Sara Buglisi, Petra Nardelli, Daniel Pattis und Emily Vucemillo. Die Fotos.
(fidal) Die traditionelle Jahresfeier des Südtiroler Leichtathletik-Verbandes fand heuer im Pavillon im Raiffeisenhaus von Bozen statt. Landespräsident Bruno Cappello zog nach seinem zehnten Jahr an der Spitze des Südtiroler Landeskomitee eine erneut positive Bilanz und prämierte die erfolgreichsten Sportlerinnen und Sportler der vergangenen Saison.
Nach zwei Jahren Corona-Pause konnte erstmals wieder die Jahresfeier des Landeskomitees durchgeführt werden. An der Feier nahmen auch Alex Tabarelli, Präsident des CONI Südtirol, FMI-Landespräsident Marco Bolzonello, Senator Luigi Spagnolli, Georg Gasser von der Südtiroler Sporthilfe und Thomas Tiefenbrunner vom VSS teil.
Im Rahmen des Festes wurden zu Beginn die Top-Athleten der vergangen zwei Jahre ausgezeichnet. Besonders Anna Hofer, Emily Vucemillo, Andreas Reiterer, Daniel und Katja Pattis, Nathalie Kofler, Sara Buglisi und Petra Nardelli sowie sechs Asse vom Athletic Club 96 Bozen, die es allesamt in die Nationalmannschaft schafften. Bei der Berglauf-WM in Chiang Mai in Thailand wurden Hofer und Vucemillo, die für den SC Meran starten, Vize-Weltmeisterinnen im U20-Teambewerb. Für die Glanzleistung in Südostasien sorgte Andreas Reiterer. Der Long-Trail-Athlet aus Hafling belegte auf der 78 km langen Strecke (bei 4807 Höhenmeter) den ausgezeichneten dritten Rang. Der Tierser Daniel Pattis durfte sich hingegen beim Up&Down-Rennen über Mannschafts-Bronze freuen.
Seine jüngere Schwester Katja nahm 2021 an der U20-WM- und EM in Nairobi bzw. Tallinn teil, wo sie über 3000 Hindernis gute 13. bzw. 10. wurde. Das Lananer Stabhochsprung-Ass Kofler platzierte sich bei der U23-EM in Tallinn auf dem 18. Rang, während die Meraner Geherin Buglisi in Estland über 20 km als Achte ins Ziel kam.
Einzige Südtiroler Olympiateilnehmerin war Petra Nardelli. Die 400-m-Läuferin aus Eggen qualifizierte sich in Chorzov mit der 4x400-m-Staffel für Olympia. In Tokio verpasste die italienische Damenstaffel mit Nardelli dann den Finaleinzug knapp und belegten im zweiten Halbfinale den siebten Rang.
Der für den Athletic Club Bozen startende Nicholas Ponzio absolvierte ebenfalls eine Wahnsinns-Saison. Der Kugelstoßer mit US-amerikanischen Wurzeln wurde bei der Indoor-WM in Belgrad Siebter, bei der Outdoor-WM in Eugene schaute ein neunter Platz in der Qualifikation heraus. Bei der Leichtathletik-EM in München verpasste er nur knapp das Podest und musste sich mit Platz 4 begnügen.
Auch die beiden Mehrkämpfer vom SV Lana, Simon Zandarco und Linda Maria Picher, können auf eine positive Saison zurückblicken. Der Gargazoner Zehnkämpfer holte bei der Italienmeisterschaft vor zwei Jahren in Rovereto sensationell Silber, im Vorjahr in Rieti reichte es zum sechsten Platz. Die Burgstallerin Pircher sicherte hingegen im Vorjahr gleich zwei Medaillen: Bei der U23-Hallen-Mehrkampf-Italienmeisterschaft in Padua gewann sie Silber im Fünfkampf, im Sommer in Florenz hingegen wurde Pircher Vize-Italienmeisterin im Siebenkampf.
Der Bozner Stabhochspringer Nicolò Fusaro kürte sich 2021 in Grosseto mit 5.25 m sensationell zum U23-Italienmeister. Alberto Masera vom SV Lana gewann hingegen im Hochsprung Bronze. Eine starke Saison hatten auch Südtirols Nachwuchstalente. Die Vahrner Sprinterin Marie Burger vom SSV Brixen holte bei den U20-Titelkämpfen in Rieti Bronze über 100 m Hürden. Die Grödner U18-Speerwerferin Alessia Goffi kürte sich in Mailand zur Vize-Italienmeisterin.
Hubert Göller vom Athletic Club 96 Bozen zählt trotz seinen 46 Jahren immer noch zur Speerwurf-Elite. Im Vorjahr untermauerte er das mit dem M45-Vize-Weltmeistertitel in Tampere. Prämiert für ihre Leistungen wurden auch der Lananer Masters-Star Hubert Indra, Waltraud Mattedi, Elisabeth Moser, Erika Niedermayr und Renate Prast.
Mit einer Wahnsinns-Leistung ließ in der vergangenen Saison erneut der Bozner Verein Athletic Club 96 bei der Mannschafts-Italienmeisterschaft in Brescia aufhorchen. Das Team von Präsident Bruno Telchini kürte sich im “Finale Oro” der 13 besten Mannschaften Italiens zum Italienmeister. Der „Tricolore“ ging somit nach 2019 und 2020 zum dritten Mal an die Talferstädter. Eine unglaubliche Leistung.
Die Liste der prämierten Athleten
Nationalmannschaft und auf Podest bei Italienmeisterschaft
- Anna Hofer (SC Meran)
- Federico Lorenzo Bruno (Athletic Club 96 Bozen)
- Lorenzo Ianes (Athletic Club 96 Bozen)
- Luca Lai (Athletic Club 96 Bozen)
- Nathalie Kofler (SV Lana)
- Nicholas Ponzio (Athletic Club 96 Bozen)
- Katja Pattis (Südtirol Team Club)
- Petra Nardelli (Südtirol Team Club)
- Sara Buglisi (Athletic Club 96 Bozen)
- Emily Vucemillo (SC Meran)
- Daniel Pattis (Südtirol Team Club)
- Andreas Reiterer (Telmekom Team Südtirol)
- Brayan Lopez (Athletic Club 96 Bozen)
- Antonino Trio (Athletic Club 96 Bozen)
Podestplätze Italienmeisterschaften
- Marie Burger (SSV Brixen)
- Greta Chizzali (SG Eisacktal)
- Leonardo Dei Tos (Athletic Club 96 Bozen)
- Nicolò Fusaro (Athletic Club 96 Bozen)
- Alessia Goffi (Atletica Gherdeina)
- Alberto Masera (SV Lana)
- Alberto Murari (Athletic Club 96 Bozen)
- Linda Maria Pircher (SV Lana)
- Sofia Demetz (SC Meran)
- Simon Zandarco (SV Lana)
- Martina Falchetti (SC Meran)
- Emma Ghirardello Pichler (SC Meran)
Finalisten Italienmeisterschaften
- Greta Amhof (SSV Bruneck)
- Nicolò Coppini (Athletic Club 96 Bozen)
- Euan De Nigro (SG Eisacktal)
- Jan Fragiacomo (CSS Leonardo da Vinci)
- Nike Frick (SC Meran)
- Marina Gazzotti (SG Eisacktal)
- Lukas Lanzinger (SG Eisacktal)
- Lisa Leuprecht (SC Meran)
- Maddalena Melle (Südtirol Team Club)
- Edoardo Melloni (Athletic Club 96 Bozen)
- Destiny Nkeonye (Athletic Club 96 Bozen)
- Annika Oberrauch (SV Lana)
- Hanna Pichler (Südtirol Team Club)
- Karoline Puntaier (SG Eisacktal)
- Alexa Schneider (SSV Bruneck)
- Maximilian Springeth (SAB)
- Hannah Thaler (SSV Bruneck)
- Daniele Tomasi (CSS Leonardo da Vinci)
- Michele Tricca (Athletic Club 96 Bozen)
- Daniel Compagno (Athletic Club 96 Bozen)
- Lisa Kerschbaumer (SC Meran)
- Michele Ongarato (Athletic Club 96 Bozen)
- Gianluca Tamberi (Athletic Club 96 Bozen)
Masters
- Waltraud Mattedi (Südtirol Team Club)
- Elisabeth Moser (Südtirol Team Club)
- Erika Niedermayr (Südtirol Team Club)
- Renate Prast (Südtirol Team Club)
- Hubert Indra (Südtirol Team Club)
- Hubert Göller (Athletic Club 96 Bozen)
Staffel-Podests bei Italienmeisterschaften
- Athletic Club 96 Bozen Indoor 2022: Ianes, Sireus, Bocchio, Badolato
- Athletic Club 96 Bozen Outdoor 2022: Bekteshi, Nkeonye, Badolato, Ianes
- Athletic Club 96 Bozen Indoor 2021: Juares, Machmach, Nkeonye, Lopez
- SC Meran: Anna Hofer und Lisa Leuprecht (2021 U16, 2022 U18)
- SC Meran: Martina Falchetti und Lisa Kerschbaumer (2021 Juniorinnen)
- SC Meran: Sofia Demetz und Emma Ghirardello Pichler (2021 U18)
Vereine
- Sportclub Meran (3 Mal)
- Athletic Club 96 Bozen (2)
- SV Lana (1)
- Südtirol Team Club (1)
- CSS Leonardo da Vinci (1)
Verdienstzeichen
- Karl Schöpf (1. Grad)
- Edmund Lanziner (1.)
- Hubert Indra (1.)
- Hans Pircher (2.)
- Johann Ladurner (2.)
CONI-Anerkennung
- Alessandro Monte
Kampfrichter
- Roberto Belsito
- Enzo Zanotelli
- Rudolf Mair
- Luigi Spagnolli
- Cäcilia Pircher
U18 Grand Prix
- Agata D’Angelo (SG Eisacktal)
- Alessia Goffi (Atletica Gherdeina)
- Lorena Lingg (LAC Vinschgau)
- Sofia Demetz (SC Meran)
- Laura Hofer (SV Lana)
- Emy Pupp (SSV Brixen)
- Franziska Baumgartner (SG Eisacktal)
- Jana Sophie Gruber (SV Lana)
- Mattia Cruciotti (Südtirol Team Club)
- Daniele Tomasi (CSS Leonardo da Vinci)
- Mattia Bucciarelli (Athletic Club 96 Bozen)
- Furio Xul Robinson (CSS Leonardo da Vinci)
- Kevin Lubello (CSS Leonardo da Vinci)
- Mattia Graiff (CSS Leonardo da Vinci)
- Gabriel Emanuel Filip (Athletic Club 96 Bozen)
- Simon Burgmann (SC Passeier)
Hofer und Kuen gewinnen den ersten Kaltererseelauf
Kaltern/Tramin, 26. März 2023 – Michael Hofer und Julia Kuen sind die Gewinner des ersten Kaltererseelaufs, der am Sonntag, 26. März seine Premiere feierte. Der Deutschnofner lieferte die schnellste Zeit des Tages (46.46 Minuten) der 830 Teilnehmer und verwies damit David Andersag und Peter Lanziner auf die zwei weiteren Podiumsplätze. Auf der 14,9 Kilometer langen Strecke, die in Tramin startete, rund um den Kalterer See und wieder zurück nach Tramin führte, war bei den Damen Julia Kuen aus Reischach die Schnellste, die sich in 56.02 Minuten den Tagessieg der zweiten Etappe der Top7-Laufserie vor Sarah Giomi und Martina Rizzoli sicherte.
Im Ziel auf dem Rathausplatz in Tramin an der Weinstraße hatte Michael Hofer fast zwei Minuten Vorsprung auf seinen ersten Verfolger. Von Anfang an spulte der Athlet des ASV Deutschnofen sein eigenes Tempo ab und löste sich schon auf den ersten Kilometern von seinen Konkurrenten, sodass er sich bereits beim zehnten Kilometer über eine Minute Vorsprung erarbeitet hatte. So sicherte sich Hofer den Sieg bei der ersten Ausgabe des Kaltererseelaufs, der in die Fußstapfen des Under Armour Kalterer See Halbmarathons getreten ist und auch dessen Platz als zweite Etappe der Top7-Laufserie eingenommen hat.
„Die Wettervorhersage war anfangs zwar nicht gut, am Ende schien aber nur die Sonne und es war ein perfekter Lauftag. Ich habe versucht, von Anfang an meinen Rhythmus zu laufen und die anderen auf Abstand zu halten. Ich kenne sie (Andersag und Lanziner, Anm. d. Red.) gut, wir trainieren nämlich zusammen und pushen uns gegenseitig. Ich habe mich versucht abzusetzen und es auch geschafft“, sagte Hofer im Ziel. Hinter ihm reihten sich David Andersag (ASC Berg) und Peter Lanziner (ASD Südtirol Team Club) ein. Dabei entschied sich der Kampf um Platz zwei erst im Zielanlauf, denn Andersag führte lediglich fünf Sekunden vor Lanziner.
Julia Kuen setzt sich im Damenfeld durch
Bei den Damen war die Pustererin Julia Kuen die Schnellste. Die Athletin aus Reischach, die für den Verein ASD Athletic Club 2000 Toblach rennt, hat ihren Sieg mit Konstanz aufgebaut. Nach zehn Kilometern führte sie noch 20 Sekunden vor ihren ersten Verfolgerinnen, dann setzte sie sich aber ab und überschritt die Ziellinie nach 56.02 Minuten.
„Es war ein fantastisches Renne. In den letzten Monaten habe ich mich dem Ski-Langlauf gewidmet, jetzt musste ich mich schnell umgewöhnen: Bis gestern war ich noch auf dem Schnee unterwegs. Die Strecke war wunderschön und die Temperaturen perfekt“, erzählte Kuen nach ihrem Sieg. Etwas mehr als eine Minute nach ihr überquerte Sarah Giomi (CUS Pro Patria Milano) die Ziellinie, die 2019 noch den Under Armour Kalterer See Halbmarathon gewonnen hatte. Die Wahl-Boznerin hatte im Ziel 16 Sekunden Vorsprung vor der Drittplatzierten Martina Rizzoli (US Dolomitica ASD) aus dem Fleimstal.
Zufriedene Gesichter bei den Veranstaltern
Neben der Premiere des Kaltererseelaufs fanden an diesem dem Laufsport gewidmeten Sonntag auch der Hobbylauf „Gewürztraminerlauf“ mit einer Länge von vier Kilometern statt. Mit großer Zufriedenheit blickten dabei die Veranstalter des Südtiroler Laufvereins auf dieses Event. „Wir sind sogar mehr als zufrieden, wir hatten nämlich nie so viele Teilnehmer beim Kalterer See Halbmarathon. Die Strecke ist sehr gut angekommen, alle waren hochmotiviert und auch das Wetter war super“, kommentierte der Präsident Patrick Olivetto nach dem Rennen.
Nach dem Kaltererseelauf übersiedelt die Top7-Laufserie nun ins Trentino. Am 13. Mai steht in Mezzocorona das Teroldego Event auf dem Programm, welches die dritte Etappe der beliebten Laufserie darstellt.