Am 4. Dezember erhielt Alex Schwazer in Rom die Trophäe "Bruno Zauli", den Preis für den besten italienischen Leichtathleten der letzten zwei Jahre. Der Olympiasieger von Peking im 50 km Gehen befindet sich derzeit noch nicht im Aufbautraining wie in den letzten Jahren. Er möchte das WM-Jahr 2011 mit einer völlig neuen Saisonplanung angehen. |
"Ich war in den letzten Jahren zu früh in Form", sagt der Wipptaler. "Im November und Dezember habe ich im Schnitt schon 200 km die Woche gemacht, und im März war ich immer schon in Topform. Im letzten Jahr hätte ich im März bei guten Bedingungen Weltrekord gehen können. Da war es dann schwierig, die Form bis zum Saisonhöhepunkt im August zu halten. Ich habe im Winter übertrieben, und im Sommer hat mich dann die Kraft verlassen."
2011 findet die WM ungewöhnlich spät statt (vom 27. August bis zum 4. September in Daegu/Südkorea), und Schwazer möchte auch deshalb mit einer neuen Saisonplanung an das WM-Jahr herangehen. "Bis jetzt habe ich praktisch noch kein Geher-Training absolviert. Ich halte mich mit Skitouren fit, spiele Hockey und bin auch mehr mit Kollegen unterwegs. Die letzten Jahre habe ich mich viel zu viel in den Sport hineingesteigert, habe immer nur an das Training gedacht. Das möchte ich nun ändern."
In den letzten Jahren bestritt Schwazer schon im Jänner die ersten Wettkämpfe, heuer wird er den Saisonstart um einige Monate hinauszögern. "Nach der Enttäuschung beim 50-km-Wettbewerb in Barcelona musste ich erst einmal richtig abschalten. Ich habe zunächst einmal etwas Abstand genommen und das Leben genossen. 2011 möchte ich wieder voll angreifen, allerdings mit einem anderen Zugang mit weniger Stress."
Die langen Trainingsaufenthalte in Saluzzo möchte der Olympiasieger in Zukunft etwas einschränken. Er trainiert nun in Absprache mit dem ehemaligen Weltmeister im 20 km Gehen, Michele Didioni (36). "Mit ihm habe ich in letzter Zeit gut zusammengearbeitet", sagt der 26-Jährige. Seinen ehemaligen Trainer Sandro Damilano hört Schwazer ab und zu noch am Telefon, "in Saluzzo werde ich aber nicht mehr so häufig trainieren wie in den letzten sechs Jahren."