Peter Lanziner hat den Reschenseelauf-Spezialisten einen Strich durch die Rechnung gemacht und bei seinem ersten Antreten den Klassiker im Vinschgau gewonnen. Bei den Frauen feierte die Schweizerin Maja Gautschi ihren dritten Triumph. Rund 2700 Teilnehmer aus 19 Nationen fanden am Reschensee Kaiserwetter und traumhafte Bedingungen vor.
Hermann Achmüller, Edi Lahner und Hannes Rungger hätten wie schon 2008 gerne den Sieg unter sich ausgemacht. Doch ein Bahnspezialist machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. Der 28-jährige Peter Lanziner aus Truden, der auf der Bahn die 1500 m, die 5000 m oder die 3000 m Hindernis bestreitet, war bei seinem erst zweiten Lauf über eine längere Distanz nicht zu schlagen. In 49:35 lief er die drittschnellste Siegerzeit in der Geschichte des Reschenseelaufs. Die Entscheidung fiel am höchsten Punkt bei km 10 der 15.3 km langen Strecke. Bergab startete Lanziner seinen Angriff. Bis ins Ziel baute er seinen Vorsprung sukzessive auf 34 Sekunden aus. "Ich wollte endlich die Atmosphäre am Reschenseelauf kennenlernen und wenn man gleich bei der Premiere gewinnt, ist es umso schöner. Ich habe mich heute sehr gut gefühlt. Bei km 12 war mir klar, dass ich gewinnen würde." Sehr zufrieden war auch der zweitplatzierte Hermann Achmüller: "Sechs erste und vier zweite Plätze hier am Reschensee sind ein schöner Erfolg. Mit meinen 39 Jahren wird es immer schwerer mich im Kreis dieser jungen Burschen zu behaupten." Edi Lahner sicherte sich vor Hannes Rungger Platz drei.
Bei den Frauen gab es einen Schweizer Doppelsieg. Maja Gautschi kontrollierte das Rennen von Beginn weg und feierte einen ungefärhdeten Sieg. Es war ihr Dritter am Reschensee. Set 2005 stand die 46-Jährige (!) immer auf dem Podest.
"Ich mache dreimal pro Jahr Urlaub in Südtirol. Der Reschenseelauf gehört dabei schon seit 7 oder 8 Jahren zu einem Fixpunkt. Er hat mich ins einen Bann gezogen. Und wenn man ins Ziel kommt und auf seinen Mann warten kann, ist es besonders schön", so Gautschi. In 59:24 blieb sie als einzige Frau unter einer Stunde. Platz zwei ging in 1:00:01 an Jennifer Moresi. Gertraud Höllrigl aus Naturns lief als beste Südtirolerin in 1:00:48 auf Rang drei.
Bei Badewetter an Südtirols größtem See auf 1500 m Meereshöhe wurde der Tag zu einem Volksfest. Bereits am frühen Morgen herrschte reges Treiben. Den Anfang machten die Kleinsten. 260 traten zum Kinderlauf rund um den historischen Kirchturm von Graun an. Die Bürgermeister der Talschaft sowie eine Politikerriege angeführt von Landtagspräsident Dieter Steger ließen sich den Promilauf am Nachmittag nicht entgehen. Insgesamt hatten 2958 Läuferinnen und Läufer für die 11. Auflage des Reschenseelaufs gemeldet. 2691 aus 19 Nationen sind schließlich an den Start gegangen.
OK-Chef Gerald Burger war hochzufrieden: "Das Wetter war traumhaft, die Teilnehmerzahl war höher als erwartet, die Organisation war reibungslos und auch die Entscheidung, erstmals am Samstag Nachmittag zu laufen, hat sich bewährt. Was will man mehr?" Die Top7-Laufserie wird am 29. August mit dem Pusterer 3/4-Halbmarathon fortgesetzt.
Die Ergebnisse des 11. Reschenseelaufs: Männer: 1. Peter Lanziner (Quercia Rovereto) 49:35 2. Hermann Achmüller (Südtiroler Laufverein) 50:09 3. Eduard Lahner (Atl. Brugnera) 50:22 4. Hannes Rungger (Atl. Brugnera) 50:45 5. Fabio Bernardi (Bobadilla SSD) 50:55 6. Enrico Fantasia (GP Alpi Apuane) 52:48 7. Michele Barcarlo (Atl. Brugnera) 53:15 8.Aliaksei Ivanou (Weißrussland) 53:17 9. Volkmar Mair (Laufverein) 53:35 10. Günther Angerer (Rennerclub Vinschgau) 54:16
Frauen: 1. Maja Gautschi (Schweiz) 59:24 2. Jennifer Moresi (Schweiz) 1:00:01 3. Gertraud Höllrigl (SC Meran) 1:00:48 4. Simona Baracetti (Nuova Atl. Varese) 1:01:20 5. Sirine Gontara (Frankreich) 1:01:35 6. Mirella Bergamo (GS Valsugana) 1:02:21 7. Maurizia Cunico ((GA Roviego) 1:03:1 8. Bianca Steurer (Österreich) 1:03:23 9. Petra Pircher (ASC Laas) 1:04:24 10. Ulrike Raich (Telmekom Team Südtirol) 1:05:02 Handbike: 1. Roland Ruepp 30:41 2. Raimund Thaler 31:42 3. Karl Tappeiner 35:06
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