Soi und Utura: Die Favoriten vorne

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Vorjahressieger Edwin Soi (im Bild) und Juniorenweltmeisterin Sule Utura haben die 35. Auflage des BOclassic-Silvesterlaufs gewonnen. Bei regnerischem Wetter, aber guten Laufverhältnissen erlebten die vielen Zuschauer in der Bozner Altstadt wieder zwei Rennen der Extraklasse. Vor allem der Männerlauf brachte Spannung und große Klasse.

Die 35. Auflage der BOclassic war fest in afrikanischer Hand. Der Olympiadritte Edwin Soi ist beim wohl best besetzten Silvesterlauf der Welt in Bozen mit seinem dritten Sieg en suite endgültig in die Fußstapfen des Rekordsiegers Sergej Lebid getreten. Bei den Damen war Juniorenweltmeisterin Gedo Sule Utura aus Äthiopien bei Nieselregen eine Klasse für sich. Beste Südtirolerin war Agnes Tschurtschenthaler als Neunte.

Im einem hochklassigen Männerennen musste Soi für seinen dritten Erfolg in Bozen so hart arbeiten wie noch nie. Erst auf der sechsten von acht Runden des 10-km-Rennens konnte er sich etwas von seinen Widersachern absetzen. Auf den Rängen zwei und drei folgten mit Jida Imane Merga (Äthiopien), WM-Vierter von Berlin über 10.000 m, und dem britsichen Hallen- und Cross-Europameister Mo Farah zwei weitere Hochkaräter.

Drei Siege hat in Bozen außer Soi nur Sergej Lebid geschafft. Der Ukrainer landete diesmal abgeschlagen an neunter Stelle. Lebid bekundete sogar Mühe, Markus Ploner hinter sich zu lassen. Der 29-jährige aus Franzensfeste belegte nur 15 Sekunden hinter Lebid den glänzenden elften Platz.

Zweitbester Europäer war diesmal Italiens Jungstar Andrea Lalli auf Platz fünf, unmittelbar hinter dem Kenianer Silas Kipruto. Dieser hatte mit einer superschnellen zweiten Runde das Feld auseinandergerissen und damit die Spreu vom Weizen getrennt. Für Kenia war es in Bozen der insgesamt 17. Triumph, der elfte bei den Männern.

Das Rennen der Frauen über 5 km war eine klare Angelegenheit für Gedo Sule Utura. Die Junioren-Weltmeisterin auf dieser Distanz hatte bereits am vergangenen Sonntag bei der Corrida de Houilles überlegen gewonnen. In Bozen konnte sie sich bereits auf der zweiten Runde absetzen. Diesen Vorsprung brachte sie sicher ins Ziel. Überraschend stark lief Sonja Roman. Die slowenische 1500-m-Spezialistin konnte als einzige einigermaßen mithalten und belegte Rang zwei, noch vor der Französin Christella Daunay. Cross-Europameisterin Hayley Yelling (Großbritannien) kam über Rang sieben nicht hinaus.

Nach vier Podestplätzen in Serie musste sich die Ungarin Aniko Kalovics diesmal mit Rang fünf begnügen. Beste Südtirolerin war erneut Agnes Tschurtschenthaler als Neunte.

Trotz verregnter Ausgabe dürften auch heuer wieder rund 10.000 Menschen das Leichtathletikfest der Extraklasse in den historischen Gassen der Bozner Altstadt mitverfolgt haben. Die 6. Auflage des Ladurner Volkslaufs entschieden Paulo Ruatti und die Laaserin Petra Pircher für sich. An allen Läufen der 35. BOclassic haben insgesamt mehr als 500 Läufer teilgenommen. Stark besetzt waren die Raiffeisen-Jugendläufe mit 180 Teilnehmern.

Ergebnisse

Männer (10 km):
1. Edwin Soi (Kenia) 28:44; 2. Imane Jida Merga (Äthiopien) 28:45; 3. Mohamed Farah (Großbritannien) 28:48; 4. Silas Kipruto (Kenia) 29:25; 5. Andrea Lalli (Italien) 29:33; 6. Yirsaw Atalay Tegegne 29:46; 7. Vasily Matvichuk (Ukraine) 30:06; 8. Rachid Jarmouni (Marokko) 30:11; 9. Sergey Lebid (Ukraine) 30:18; 10. Michael Skinner (Großbritannien) 30:23; 11. Markus Poner 30:33, 13. Peter Lanziner 30:43.

Frauen (5 km):
1. Gedo Sule Utura (Äthiopien) 16’11; 2. Sonja Roman (Slowenien) 16’13; 3. Christelle Daunay (Frankreich) 16’17; 4. Sophie Duarte (Frankreich) 16’22; Aniko Kalovics (Ungarn) 16’24; 6. Federica Dal Rì (Italien) 16’26; 7. Hayley Yelling 16:39; 8. Analia Rosa (Portugal) 16:43; 9. Agnes Tschurtschenthaler (Italien) 16:48; 10. Maria Sig Moller (Dänemark) 16:53; 14. Renate Rungger 17:15.

Am Volkslauf (im Bild unten) nahmen 230 Läuferinnen und Läufer teil.
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Die drei Schnellsten bei den Frauen: Sule Utura (Mitte), Sonja Roman (l.) und Christelle Daunay.
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Dieses Trio beherrschte das Männerrennen: Ewin Soi, Jida Merga und Mo Farah.
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Rekordsieger Sergej Lebid (im Bild mit den Missen Greta Permann, Victoria Alexander und Andrea Aster, v. l.) entäuschte heuer auf ganzer Linie.
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