Noch 100 Tage bis zur U18-WM

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Bei einer Pressekonferenz am Sitz der Stadtwerke in Bozen berichteten die Organisatoren über den den Stand der Vorbereitungen zur U18-WM im Juli in Brixen.  "Wir sind auf gutem Weg, das wird ein tolles Event für Südtirol",  sagte OK-Chef Rudi Rienzner (Mitte).

 

Erste LA-WM in Südtirol

Vom 8. bis 12. Juli 2009 stehen Brixen und Südtirol im Mittelpunkt der Leichtathletik-Weltöffentlichkeit. Erstmals findet in Südtirol eine Leichtathletik-Weltmeisterschaft statt. Es ist dies die sechste U18-WM nach Bydgoszcz (Polen/1999), Debrecen (Ungarn/2001), Sherbrooke (Kanada/2003), Marrakesh (Marokko/2005) und Ostrava (Tschechien/2007).

Das Brixner OK rechnet mit rund 2200 Akkreditierten, darunter 1500 Athleten aus der ganzen Welt. Von den 213 IAAF-Mitgliedsverbänden werden voraussichtlich 180 in Brixen vertreten sein. Inklusive Betreuern und Familienangehörigen werden es am Ende wohl 5000 Menschen sein, die nach Brixen kommen.

Brixen ein einziges Athletendorf

Genauso vielfältig wie seine Gäste sind auch die Unterkünfte. 31 verschiedene Unterkünfte, vom Studentenheim bis zum Hotel in Brixen und auf dem Plateau von Natz-Schabs mit insgesamt rund 2160 Betten sind bereits für die WM reserviert worden. In Brixen und Umgebung wird kein einziges Bett mehr frei sein. Brixen soll in ein einziges Athletendorf verwandelt werden. Das OK ist überzeugt, dass diese Symbiose eine einzigartige Atmosphäre erzeugen wird. Brixen will im Sommer 2009 die Chance wahrnehmen, sich als herzlicher und weltoffener Gastgeber zu präsentieren. Die Straßen der Stadt werden voller Leben sein, gefüllt mit fremden Sprachen, Neugierde und Fröhlichkeit.

Die Stars von morgen

Noch kennt sie kaum jemand, doch die Leistungen, die die Stars von morgen in Brixen bringen werden, sind nahezu unglaublich. Unter den bisherigen U18-Weltmeister scheinen auch die beiden Welt-Leichtathleten des Jahres 2008 auf. Usain Bolt gewann 2003 in Sherbrooke den WM-Titel über 200 m. Bei den Olympischen Spielen in Peking eroberte der Jamaikaner drei Goldmedaillen - jeweils in Weltrekordzeit. Jelena Isinbajewa, die U18-Weltmeisterin von 1999, ist im Stabhochsprung Olympiasiegerin und Weltrekordhalterin.

Statements 100 Tage vor der WM

Rudi Rienzner (OK-Präsident): „Wir spüren südtirolweite Unterstützung für die WM und das beflügelt das OK und seine Mitarbeiter enorm. Eine Leichtathletik-WM ist etwas Einzigartiges. Für mich ist es das Sportevent des Jahres in Südtirol. Wir arbeiten fast rund um die Uhr, damit diese Veranstaltung in jeder Hinsicht ein voller Erfolg wird.“

Stefano Andreatta (Event Manager): „Außenstehende können sich vermutlich schwer vorstellen, welcher Aufwand hinter der Organisation einer Leichtathletik-WM steckt. Wir müssen mit 2200 Gästen aus 180 Nationen planen. Bis 10. April sind die Voreinschreibungen abgeschlossen. Danach kennen wir die ungefähre Teilnehmerzahl. Die Probleme, mit denen wir uns beschäftigen, sind sehr vielseitig. Beispielsweise haben wir derzeit noch keine Genehmigung, dass die Stabhochspringer ihre Stäbe nach Verona einfliegen dürfen. Die Anreise der Athleten erfolgt hauptsächlich über Verona und Bozen. Trotz Verdoppelung der täglichen Flugverbindungen zwischen Bozen und Rom werden wir vor allem bei der Abreise einen Engpass haben, weil die meisten Athleten am selben Tag abreisen. Zum Glück müssen wir uns als OK nicht mehr mit den Visumanträgen auseinandersetzen. Das läuft direkt über das zuständige Ministerium in Rom. Sehr zufrieden sind wir mit der Sponsorensituation. Fast 500.000 Euro - die Beiträge der öffentlichen Hand nicht miteingerechnet - sind für eine Jugend-WM ein schöner Erfolg. Das zeigt, dass die lokale Wirtschaft hinter uns steht.“

Bruno Cappello (Technischer Direktor): „Es wird auf Hochdruck gearbeitet. Ab 13. April bekommt die neue Bahn in der Sportzone Süd den letzten grünen Anstrich. Derzeit wird auch eifrig an den Tribünen und an den ans Stadion grenzenden Strukturen gearbeitet. Bis zum großen Testevent, dem internationalen Brixia-Meeting am 30. und 31. Mai, werden 80 Prozent der Arbeiten abgeschlossen sein. Einige Anlagen, beispielsweise das Aufwärmgelände am Jugendhort, werden erst im Juni für die WM hergerichtet, da diese derzeit noch anderweitig genutzt werden.


Die Veranstaltungen auf dem Wege zur WM
- Mai/Juni 2009: Trainingslager der italienischen U18-Nationalmannschaft in Brixen
- 30./31. Mai 2009: 28. Internationales Brixia-Meeting für U18-Auswahlen in Brixen. Teilnehmer: Österreich, Slowenien, Italien, Thüringen, Baden-Württemberg, Baern, Tessin, Emilia-Romagna, Friaul-Julisch-Venetien, Lombardei, Marken, Piemont, Veneto, Toskana, Trentino, Südtirol.
- 7. Juli: Eröffnungsfeier um 18 Uhr auf dem Domplatz in Brixen
- 8. bis 12. Juli WM-Wettkämpfe (je 20 Disziplinen bei Buben und Mädcen)


Projekte rund um „Südtirol 2009“

Vor und während der WM gibt es eine Reihe von Projekten, um verstärkt auf die WM hinzuweisen und die Bevölkerung mit einzubeziehen. Dem OK geht es u.a. darum, den 27.000 Grundschülern Südtirols die Leichtathletik näher zu bringen, die beste Begleitmusik für die Veranstaltung zu küren, ausgewählte Oberschulklassen in die Organisation der WM einzubinden etc.
Lesen Sie mehr dazu auf www.suedtirol2009.org

Die Leichtathletik geht zur Schule

60 Brixner Schulklassen (4. und 5. Volksschule sowie Mittelschule) haben jeweils drei Nationen zugelost bekommen, zu denen sie derzeit Projekte ausarbeiten. Dadurch lernen die Schüler fremde Lände und Kulturen kennen. Die besten Projekte werden anlässlich des Brixia-Meetings prämiert. Den Schulklassen winken 5 Sportartikelsets im Wert von je 400 Euro. Die 180 Kinder und Jugendliche, die für die "Parade" anlässlich der Eröffnungsfeier benötigt werden, werden aus diesen 60 Schulklassen "rekrutiert". Ab Mitte Juni werden die Projekte im Rahmen des Projektes „Buntes Brixen“ in den Schaufenstern von Brixner Geschäften sowie öffentlichen Gebäuden ausgestellt. Campus Dolomiti In Zusammenarbeit mit den Streitkräften und den Alpini wird in Milland ein Campus eingerichtet, wo Jugendliche zwischen 14 und 18 die WM-Woche in einem Zeltdorf verbringen können.

1000 Euro für den WM-Song

Die Leichtathletik ist auch Musik, Rhythmus und Emotion. Jede Disziplin hat ihre eigene Musikalität. Die Stärke eines Sprunges oder eines Wurfes, die Spannung eines Starts, der Rhythmus eines Laufes… Von diesen Gedanken startet die Idee eines Wettbewerbes, mit dem die beste Begleitmusik für die WM (bei Wettkämpfen, Vorstellungen, Preisverleihungen) ausgezeichnet wird. Mitmachen kann jeder, vom einzelnen Komponisten bis hin zu de Musikschulen. Alle Musikrichtungen sind erlaubt. Innerhalb Mai wird der WM-Song mit Hilfe des beliebten Radiosenders „Südtirol1“ gekürt. Dem/den Gewinnern winkt ein Preisgeld von 1000 Euro.

Schulen und Universitäten

Egal ob angehende Physiotherapeuten der „Claudiana“, Metall-Fachschüler der Landesberufsschule „Tschuggnall“ oder zukünftige Sportmanager, die derzeit an der Uni Innsbruck studieren: „Südtirol 2009“ bietet für zahlreiche Auszubildende ein spannendes und einzigartiges Tätigkeitsfeld. Vielleicht dürfen die Physiotherapeuten ja einem zukünftigen Olympiasieger die Muskeln massieren.

Sportzone Süd in neuem Kleid

Pünktlich zum 30-Jahr-Jubiläum und passend zur U18-WM erhält die Leichtathletikanlage in der Sportzone Süd in Brixen ein neues Kleid. Ende August 2008 sind die Bagger aufgefahren. Den Winter über standen die Arbeiten aufgrund der zu tiefen Temperaturen still. Das Herzstück der Anlage, die neue Bahn der Polytan Sportstättenbau aus Stuttgart bekommt nach Ostern noch den letzten grünen Anstrich. Einige Arbeiten können aufgrund anderweitiger Nutzung erst im Juni durchgeführt werden, beispielsweise der Presseraum in der Handballhalle.

Übersicht über die Umbauarbeiten:
Erneuerung der Leichtathletik-Bahn und der Sprunganlagen (fast abgeschlossen)
Erneuerung der Haupttribüne (Arbeiten im Gange)
Bau einer Terrasse über dem Tunnel im Zielbereich (Arbeiten im Gange)
Bau eines Regieraumes im Zielbereich (Arbeiten im Gange)
Mobile Tribünen auf der Gegengeraden und in beiden Kurven für insgesamt 5000 Zuschauer (Juni 2009)
Realisierung der VIP-Tribüne mit 250 Plätzen (Arbeiten im Gange)
Bau der Pressetribüne mit 50 Arbeitsplätzen (Zeltstruktur der Firma Zingerle Metal; wird im Juni errichtet)
Ausstattung des Trainingsplatzes beim Jugendhort (Juni)
Ausstattung des Trainingsplatzes für die Werfer in Albeins (Juni)
Installation eines Großbildschirms (50 Quadratmeter) in der Südkurve (Juni)
Errichtung Presseraum, Konferenz- und Büroräume (Juni)

Hugo, das Maskottchen

Hugo, der Rabe ist keine Phantasiefigur, die von einem Comic-Zeichner erfunden wurde, es gibt ihn wirklich. Entdeckt hat ihn der Sportplatzwärter vor einigen Jahren während der Aussaat des Grases für das neue Fußballfeld. Für den schwarzen Vogel war es das Paradies auf Erden, eine unerschöpfliche Futterquelle. Der Rabe ließ sich trotz größter Bemühungen nicht verjagen. Aus dem Dauergast wurde eine Attraktion. Der Rabe wurde zum Freund der Leichtathleten, die ihm den Namen Hugo gaben. Als Maskottchen wird Hugo jetzt sogar über den Brixner Sportplatz hinaus berühmt. Inzwischen gibt es ihn zweifach auch in Übergröße. Der Sportplatzwärter muss aber nicht um die Aussaat bangen. Hugo in Lebensgröße ist nämlich auf Promotiontour für die Weltmeisterschaft.

500 Volunteers (Freiwillige)

Diese stolze Zahl an freiwilligen Helfern möchte das OK zusammentrommeln, damit die WM ein Erfolg auf allen Ebenen wird. "Eine WM dieser Größenordnung wird nur durch den unermüdlichen Einsatz und die große Begeisterung vieler freiwilliger Helfer ein großer Erfolg", weiß Ilse Ogriseg, die Verantwortliche für diesen Bereich im Organisationskomitee. "Wir suchen Freiwillige aller Altersklassen für die unterschiedlichsten Bereiche." Das OK hat 159 Vereine im Großraum Brixen sowie alle Leichtathletikvereine Südtirols angeschrieben. Bis zu sechs Tage werden die Helfer bei der WM im Einsatz sein. Dafür erhalten sie die komplette offizielle WM-Ausrüstung von Sponsor Adidas: 2 T-Shirts, Pullover, Hose, Jacke, Turnschuhe, Schildkappe, Tasche und zwei Paar Socken. Einen wöchentlichen Englisch-Kurs gibt es kostenlos dazu. Bislang haben sich bereits 370 Volunteers gemeldet. Das erste Informationstreffen findet am 4. April um 15 Uhr in der Aula Magna des italienischen Schulzentrums „Pluricomprensivo“ in der Mozartallee in Brixen statt.

 

 

Im Bild unten Pietro Calo´ (Stadtwerke), Armin Bonamico (Fidal-Chef), Luisa Gnecchi (PD-Parlamentarierin), Gigi Spagnolli (Bürgermeister Bozen), Edmund Lanziner (Bürgermeister Truden und frischgebackener Masters-EM-Zweiter im Kugelstoßen), Bruno Cappello (Technischer Leiter) und Stefano Andreatta (Fidal-Delegierter in Rom).

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