Silvia Weissteiner (im Bild) hat sich bei der Italienmeisterschaft im 10-km-Straßenlauf auf eindrucksvolle Weise zurück gemeldet. Die Sterzingerin eroberte bei den Titelkämpfen in Foligno (Umbrien) mit einer sehenswerten Leistung Silber hinter Fatna Maraoui. Die Bronzemedaille ging an Valeria Ruffino. Bei den Männern siegte Marouan Razine. |
Weissteiner hat heuer eine verkorkste Saison hinter sich. Nach gutem Beginn im Jänner zog sie sich erneut eine Verletzung zu (Ischiasnerv) und musste monatelang pausieren. An eine Qualifikation für die Olympischen Spiele war nicht zu denken, obwohl sie im Marathon bei ihrem Sieg in Turin 2015 die Olympianorm deutlich unterboten hatte.
Erst in den letzten Wochen lief es für die 37-Jährige wieder besser. "Ich kann schmerzfrei trainieren und absolviere jetzt vor allem lange Läufe", sagt die Athletin von Trainer Ruggero Grassi.
Nachdem sie beim Firmenlauf in Neumarkt am 2. September ein erstes Mal wieder so etwas wie Wettkampfluft geschnuppert hatte trat sie in Foligno gleich bei der Italienmeisterschaft im 10-km-Straßenlauf an. Das Rennen im Ortszentrum der malerischen Stadt in Umbrien wies eine hochkarätige Besetzung auf. Alles was im italienischen Laufsport Rang und Namen hat - und nicht verletzt ist - stellte sich dem Starter.
Die bereits 39 Jahre alte Nationalteamläuferin Fatna Maraoui übernahm auf dem fünf Mal zu absolvierenden 2-km-Kurs von Beginn an die Führung, Weissteiner folgte mit Valeria Roffino, Silvia La Barbera und Emma Quaglia in der ersten Verfolgerinnengruppe.
Nach 33.49 Minuten überquerte die aus Marokko stammende Maraoui freudestrahlend die Ziellinie; für die 39-Jährige war es ihr erster Italienmeistertitel. Silvia Weissteiner überholte auf den letzten 500 m Valeria Roffino und stürmte in 34.20 zu Silber. Roffino wurde in 34.23 Dritte vor La Barbera (34.40) und Quaglia (34.44).
Wie gut das Rennen besetzt war zeigt ein Blick auf die nächstplatzierten Läuferinnen. Hinter der Afrikanerin Juliet Chekwell (34.48) folgten Sara Brogiato (34.57), Giovanna Epis (35.06), Ivan Iozzia (35.13), Martina Facciani (35.26) und Deborah Toniolo (35.53).
"Ich bin sehr zufrieden, es geht wieder aufwärts", freute sich Weissteiner. "Von Beginn an habe ich mich gut gefühlt, und am Ende konnte ich noch zulegen. Und dies, obwohl es ziemlich heiß war. Der Start erfolgte um 17.30 Uhr in der ärgsten Nachmittagshitze."
Weissteiner möchte sich nach ihrem Marathon-Debüt im letzten Jahr in Turin nun vor allem den langen Distanzen zuwenden. Derzeit trainiert sich auf einen Herbstmarathon, vielleicht bestreitet sie zuvor auch den einen oder anderen Halbmarathon.